Folgen einer Überpopulation von Stadttauben ohne Brutkontrolle
- verstärkte Kotbelastung an Gebäuden oder in Straßen
- erhebliche Kosten für Reinigungs- und Vergrämungsmaßnahmen
- erschwerte Lebensbedingungen für die Tiere
Verschiedene Methoden, die Taubenpopulation zu reduzieren, erwiesen sich als erfolglos oder tierschutzwidrig:
1. Tötungsaktionen, Fangaktionen, Umsetzungsaktionen
- haben keinen nachhaltigen Einfluss auf die Populationsdichte
- führen zu einer Verjüngung der schnell wieder anwachsenden Taubenbestände
- sind kostenintensiv und mit hohem Aufwand verbunden
- sind tierschutzwidrig und ethisch nicht vertretbar
2. Vergrämungsmaßnahmen
- tragen als Einzelmaßnahme nicht zur Problemlösung bei
- führen zu einer Verlagerung der Probleme auf benachbarte, ungeschützte Flächen
- erweisen sich häufig als wirkungslos (Nester werden auf Spikes oder hinter lückenhafen Netzen gebaut)
- sind kostenintensiv; bedürfen zum Teil einer regelmäßigen Wartung
- genügen keinen ästhetischen Ansprüchen
- stellen eine große Verletzungs- oder Todesfalle für alle Vögel dar
3. Ansiedlung von Greifvögeln
- hat sich vielerorts als wirkungslos erwiesen
- Räuber-Beute-Schema aus der Natur ist nicht auf Großstädte übertragbar
- Greifvögel ernähren sich nur zum Teil von Tauben
- stellen eine potenzielle Gefahr für Singvögel dar
- vielerorts leben Greifvögel bereits in städtischen Gebieten und erbeuten einzelne Tauben
4. Fütterungsverbot
- setzt die angezüchtete, hohe Brutaktivität NICHT herab
- zwingt die Tauben dazu, in Fußgängerzonen und Bereichen der Außengastronomie nach Essensresten zu suchen
- die zwangsläufige Aufnahme von ungesunder Nahrung führt zu Krankheiten und aggressivem Kot
- ist nur als Bestandteil eines Stadttaubenkonzeptes akzeptabel, wenn die Tiere in Taubenhäusern artgerecht versorgt werden
Für eine zielgerichtete Problembehebung müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Die aus Gründen der Hygiene und des Tierschutzes notwendigen Maßnahmen werden im Stadttaubenkonzept zusammengefasst.